Ein gut durchdachter BARF-Futterplan ist der Schlüssel zu einer ausgewogenen und gesunden Ernährung für deinen Hund oder deine Katze. Doch wie erstellt man einen Plan, der alle nötigen Nährstoffe enthält? Welche Mengen sind optimal? Und wie stellt man sicher, dass das Tier keine Mangelerscheinungen bekommt?
In diesem Beitrag erfährst du Schritt für Schritt, wie du einen individuellen BARF-Futterplan erstellst und worauf du besonders achten solltest.
1. Die richtige Zusammensetzung eines BARF-Futterplans
Ein gesunder BARF-Futterplan orientiert sich an der natürlichen Ernährung von Wildtieren und sollte folgende Bestandteile enthalten:
1.1. Muskelfleisch (50-70%) – Hauptbestandteil
Muskelfleisch liefert essentielle Proteine und Aminosäuren, die für den Muskelaufbau, das Immunsystem und die Zellregeneration notwendig sind.
Beispiele für geeignetes Muskelfleisch:
Tipp: Die richtige Fleischwahl: Welche Sorten eignen sich für welche Tiere?
1.2. Innereien (10%) – Vitamin- und Mineralstofflieferanten
Innereien enthalten wichtige Mikronährstoffe wie Vitamin A, B-Vitamine, Eisen und Kupfer.
Wichtige Innereien:
- Leber (Vitamin A)
- Niere (B-Vitamine, Eisen)
- Milz (Eisen, Zink)
- Herz (Taurin, wichtig für Katzen)
1.3. Knochen (zB. Hühnerhälse oder Karkasse gewolft) (10%) – Kalziumquelle
Rohe Knochen sind eine natürliche Kalziumquelle und sorgen für gesunde Zähne und Knochen.
Geeignete Knochen:
- Hühnerhälse
- Kalbsbrustbein
- Putenflügel
- Karkasse
Achtung: Gekochte Knochen niemals füttern! Sie können splittern und Verletzungen verursachen.
1.4. Obst, Gemüse und Kräuter (5-25%) – Ballaststoffe und Vitamine
Obwohl Hunde und Katzen Fleischfresser sind, liefern pflanzliche Zutaten wichtige Vitamine und Ballaststoffe. Für eine einfache Zubereitung bieten wir auch fertige Gemüse-, Obst- und Kräuterflocken in unserem Shop an!
Geeignete Sorten:
- Zucchini
- Karotten
- Spinat
- Apfel (ohne Kerne)
1.5. Hochwertige Öle und Zusätze (3-5%) – Für Haut, Fell und Zellfunktionen
Fettsäuren unterstützen die Zellgesundheit, Haut und Fell.
Empfohlene Öle:
- Fischöl (Omega-3)
- Hochwertiges Pflanzenöl (Omega-3 -6 & -9)
- Kokosöl (antibakterielle Wirkung)
2. Die richtige Futtermenge berechnen
Die optimale Futtermenge hängt von Gewicht, Alter und Aktivitätslevel deines Tieres ab.
Für Hunde:
- Erwachsene Hunde: 2-3% des Körpergewichts
- Welpen: 4-6% des Körpergewichts
- Senioren: 1,5-2% des Körpergewichts
Beispiel für einen 20 kg schweren Hund:
- 20 kg x 2,5% = 500 g Futter pro Tag
Für Katzen:
- Erwachsene Katzen: 3-5% des Körpergewichts
- Katzenwelpen: 6-10% des Körpergewichts
Beispiel für eine 4 kg schwere Katze:
- 4 kg x 4% = 160 g Futter pro Tag
Tipp: Rohfütterung für Welpen und Kitten: Was ist zu beachten?
3. Besondere Hinweise für Katzen
- Taurin ist essentiell! Katzen können Taurin nicht selbst bilden, daher ist es wichtig, Herzmuskelfleisch (z. B. Hühnerherzen) oder Taurin-Ergänzungen zu füttern.
- Weniger Kohlenhydrate: Katzen sind obligate Karnivoren und benötigen kaum pflanzliche Zutaten.
- Rohes Fleisch bevorzugen: Gekochtes Fleisch kann wichtige Enzyme und Nährstoffe zerstören.
Tipp: BARF für Hunde mit Allergien – welche Proteinquellen sind ideal?
4. Beispiel für einen Tagesplan
Für einen 20 kg Hund:
Zutat | Menge (g) |
Muskelfleisch | 300g |
Innereien | 50g |
Knochen (zB. Hühnerhälse gewolft) | 50g |
Gemüse & Obst | 70g |
Öl & Zusätze | 30 g |
Für eine 4 kg Katze:
Zutat | Menge (g) |
Muskelfleisch | 120g |
Innereien | 16g |
Knochen (zB. Hühnerhälse gewolft) | 16g |
Öl & Zusätze | 8g |
Fazit
Ein ausgewogener BARF-Futterplan stellt sicher, dass dein Hund oder deine Katze alle nötigen Nährstoffe erhält. Wichtig ist die richtige Zusammensetzung aus Muskelfleisch, Innereien, Knochen, Gemüse und gesunden Fetten. Durch die passende Menge und eine abwechslungsreiche Ernährung kann BARF einen grossen Beitrag zur Gesundheit deines Tieres leisten.
Tipp: Gesunde Kauartikel – welche Snacks eignen sich für BARF-Tiere?